Maleinsäureanhydrid – Was ist das?
Maleinsäureanhydrid trägt nach IUPAC Nomenklatur die Bezeichnung Furan-2,5-dion. Die CAS-Nummer lautet 108-31-6. Dieser Stoff ist auch unter Dihydro-2,5-dioxofuran bekannt, ein weiterer Name ist (Z)-Butendisäureanhydrid. Es handelt sich dabei um eine Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäureanhydride.
Maleinsäureanhydrid – Wozu wird es verwendet?
Maleinsäureanhydrid wird nicht direkt als Endprodukt verwendet. Vielmehr handelt es sich um ein wichtiges Zwischenprodukt, das in der chemischen Industrie eine wichtige Rolle spielt. Mit dessen Hilfe können Stoffe für die Kleidungsindustrie, nämlich Polyester, hergestellt werden. Aber auch weitere Produkte sind gängig, wie etwa Tenside, Fungizide, Insektizide und Herbizide.
Dank seiner Eigenschaften kann es durch Hinzugabe von Wasser in Maleinsäure umgewandelt werden. Die Maleinsäure, kann noch weiter verwendet werden. Bekannte Anwendungen von Maleinsäure ist die Herstellung von Polymeren und Kunstharzen.
Auch bei der Herstellung von Entkalkungsmitteln und dem Färben von Stoffen leistet der Stoff wertvolle Dienste. Medizin (Zahnmedizin und pharmazeutische Unternehmen) ist ein weitere Nutznießer.
Wie wird Maleinsäureanhydrid hergestellt?
Die Herstellung von Maleinsäureanhydrid hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Immer effizientere Verfahren und der Umstieg auf wirtschaftlichere haben dazu geführt, dass die Kosten heute deutlich niedriger sind. Bis in die 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Verfahren der Benzoloxidation verwendet. Nach und nach bis in die heutige Zeit wurde es aber durch Butanoxidation und Butenoxidation abgelöst. Niedrigere Kosten der Ausgangsstoffe und bessere Verträglichkeit für die Umwelt sind die positive Folge dieses Wechsels. Auch die strengeren Umweltgesetze waren ein treibender Faktor.
Maleinsäureanhydrid – Besteht Gefahr für den Menschen?
Maleinsäureanhydrid ist in Ether und Chloroform löslich. In Verbindung mit Wasser bildet sich Maleinsäure.
Wie bei allen Säuren muss der Mensch beim Umgang mit diesen Vorsicht walten lassen. Sogar der Laie weiß von den Gefahren, die für Augen bestehen können, wenn Säure im Spiel ist. Säuren gehören zur Kategorie der Stoffe, die eine pH-Wert von kleiner Sieben aufweisen.
Was muss man nun konkret beachten, will man mit Stoffen arbeiten, die Eigenschaften aufweisen wie Maleinsäureanhydrid und zur Kategorie der Säuren zählen?
Das Tragen einer Schutzbrille ist obligatorisch. Schnell ist bei einem unachtsamen Handgriff ein Spritzer ins Auge gelangt. Schwere Verätzungen und ein Verlust der Sehkraft könnten eintreten. Bereits einfache Brillen bieten mehr Schutz als gar keine Brille. Allerdings sollten Sie professionelle Brillen verwenden, die für diesen Zweck gedacht sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz der Haut. Handschuhe und langärmlige Schutzkleidung verhindern das Schlimmste.
Sollte es zu einem Unfall kommen, muss genügend Ausrüstung im Labor vorhanden sein, um erste Schäden zu behandeln, bis ein Arzt eintrifft. Spülvorrichtungen für das Auge sind dabei die erste Wahl. Dabei wird einfaches Wasser verwendet. Säure wird durch die Zugabe von Wasser verdünnt und verliert somit seine ätzenden Eigenschaften. Achtung: Dies gilt nicht bei Laugen. Diese reagieren extrem aggressiv bei der Zugabe von Wasser und verstärken den ätzenden Effekt.
Orientieren Sie sich bei den Sicherheitsmaßnahmen an den Bestimmungen, die in der chemischen Industrie üblich sind. Oft genügt auch, den gesunden Menschenverstand einzuschalten. Wer möchte schon einen chemischen Stoff in sein Auge bekommen oder auf die Haut?