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Die Diagnose ADHS bedeutet für eine Familie, dass sie sich auf eines ihrer Kinder ganz besonders einstellen muss. Das Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Syndrom ist eine psychische Störung. Diese hat Auswirkungen auf das gesamte Leben der Familie. Es wird zukünftig um Fragen nach der Wahl der besten Medikamente und dem richtigen Umgehen mit der Störung gehen. Die Frage nach einer Therapie dieser Störung steht bald im Raum.

Die Eltern von ADHS-Betroffenen suchen sich oft Unterstützung. Aber auch die Betroffenen selbst benötigen Anschluss, denn mit Freundschaften unter Nicht-Betroffenen sieht es schlecht aus. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist folglich für beide Seiten wichtig. Von den Erfahrungen anderer ADHS-Betroffener zu profitieren und Anschluss an eine ADHS Selbsthilfegruppe zu finden, bedeutet für die meisten Betroffenen eine Erleichterung.

Die Probleme häufen sich schon früh

Schon, wenn ADHS-Kinder in den Kindergarten kommen, gibt es Probleme. Sie fallen durch Hyperaktivität, kurze Aufmerksamkeitsspannen und unbedachten Handeln auf. Sie ecken bei anderen Kindern an. Freundschaften entwickeln sich unter solchen Bedingungen nur zögerlich.

Austausch während der Schulzeit

Kommen die Kinder schließlich in die Schule, zeigen sich schnell Lernprobleme und Konzentrationsmängel. Vielfach erweist sich, dass die Lehrkräfte sich überfordert fühlen. Die Schulzeit wird für das ADHS-Kind und seine Eltern zu einem zermürbenden Kampf. In einer ADHS-Selbsthilfegruppe können die Kinder und die Eltern ähnlich betroffene Familien kennenlernen. Der Ausnahmezustand normalisiert sich.

Informationsaustausch

Gleichgesinnte unterstützen die Eltern. Ähnlich Betroffene erweisen sich als gute Gesprächspartner für das Kind. Die Gruppentreffen und die stattfindenden Gespräche helfen Eltern wie Kindern, ihre Situation anders zu beurteilen. Beide werden automatisch selbstbewusster. Sie erhalten Informationen über sinnvolle Medikamente oder erfolgversprechende Therapien.

Therapie

Fakt ist, dass es für ADHS zahlreiche Therapien gibt. Die Betroffenen sollten wissen, dass der Verzicht auf eine Therapie sich lebenslang auswirkt. Nur bei jedem dritten Betroffenen mildern sich die ADHS-Symptome im Laufe des Lebens ohne Therapie ab. Das kann für erwachsen gewordene ADHS-Betroffene bedeuten, mit ihrem Problem nicht mehr klarzukommen. Es passiert nicht selten, dass es zu Alkoholabstürzen oder Drogensucht kommt. Selbsthilfegruppen – ob im eigenen Wohnort oder im Internet – helfen, das Leben trotz ADHS in den Griff zu bekommen.

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Vorteile für Betroffene

Da Selbsthilfegruppen sich für viele ADHS-Betroffene als hilfreich und wegweisend erwiesen haben, kann jeder sich über das Internet eine passende Gruppe suchen. Unter dem Google-Suchbegriff „ADHS-Deutschland“ listet die Suchmaschine zahlreiche Organisationen und Vereine auf, die eine Selbsthilfegruppe anbieten. Es finden sich Hinweise zu hilfreichen Vorträgen und Informationsveranstaltungen.

Selbsthilfe für Betroffene und Angehörige

Eine ADHS Selbsthilfegruppe dient Betroffenen und ihren Familien als Stütze. Mitglieder und angeschlossene Experten teilen Informationen zu ADHS. Es entsteht ein hilfreicher Austausch mit ähnlich betroffenen Gesprächspartnern. ADHS-Betroffene aus derselben Region können sich besuchen, um den Austausch zu intensivieren. Es finden sich ADHS Selbsthilfegruppen, die sich an die Kinder richten, aber auch solche, die deren Eltern betreuen.

Online-Austausch

Falls es keine Gruppe in der Nähe Ihres Wohnortes gibt, sind Facebook-SHGs oder Internet-Gruppen besuchbar. Für die gesamte Familie ist es wichtig, Unterstützung bei wichtigen Fragen zu erhalten. Der Umgang mit einem ADHS-betroffenen Kind bringt für die Eltern auch beruflichen Stress mit sich. Es wäre auch ohne ADHS schon schwer genug, Berufsleben und Familie immer so zu organisieren, dass keine Seite zu kurz kommt. Ist eines der Kinder von ADHS betroffen, benötigen die gestressten Eltern manchmal Trost, Hilfe und Ermutigung.

Die Vorteile einer ADHS Selbsthilfegruppe

Folgende Vorteile ergeben sich, wenn Sie sich für eine Selbsthilfegruppe und somit für einen Austausch entscheiden:

  • einem regelmäßigen Austausch über die alltäglichen Probleme
  • der Möglichkeit zu einer offenen Kommunikation, die nichts zurückhalten muss
  • dem Gefühl, verstanden zu werden
  • dem Austausch von Tipps und hilfreichen Adressen
  • Hinweisen zu guten Therapiemöglichkeiten und geeigneten Therapeuten
  • und im entspannten Zusammensein, bei dem man auch mal über absurde Situationen lachen darf

Kurzum: Eine gute Selbsthilfegruppe kann wie ein rettendes Floß in den Stürmen des ADHS-Lebens wirken.

Erfahrungsaustausch

Der Erfahrungsaustausch mit anderen ADHS-Eltern ist wertvoll. Er sagt einem gestressten Elternpaar, dass sich vieles verbessern lässt. Das Gespräch über Therapiemöglichkeiten und Medikamente ist oft hilfreich, weil es auf den praktischen Erfahrungen von ADHS-Familien beruht. Allgemeinmediziner verfügen meist nicht über ausreichend Expertenwissen, um die Probleme der Familie wirklich zu verstehen.

ADHS-betroffene Kinder und Jugendliche erfahren durch die Kommunikation in der Gruppe, dass nicht nur sie hibbelig, unkonzentriert und unangepasst sind. Auch für sie ist der Erfahrungsaustausch mit anderen ADHS-Kindern ein wahrer Segen. Kinder und Jugendliche entwickeln so Strategien, um besser mit ihrer Situation umzugehen. Vor allem fühlen sie sich unter ihresgleichen verstanden und angenommen.

Gleichgesinnte treffen, neue Freundschaften schließen

Ob durch virtuelle Unterstützung im Internet oder bei Treffen im Nachbarort: ADHS Selbsthilfegruppen ermöglichen es den Betroffenen, sich regelmäßig zu treffen, miteinander ins Gespräch zu kommen und Feedback zu erhalten. Sich verstanden, angenommen und unterstützt zu fühlen, ist ein wichtiges Element der ADHS Selbsthilfe. Durch solche Beziehungen entstehen Freundschaften zwischen Eltern von ADHS-Kindern sowie zwischen betroffenen Kindern und Jugendlichen. Diese lernen beispielsweise beim Sport oder bei einem sportlichen Teamevent, dass sie ihr Selbstmanagement optimieren und überschüssige Energien abbauen können.

ADHS-Kinder und Jugendliche können außerdem verstehen, dass sie bei einem Teamevent mit nicht betroffenen Mitschülern mithalten könnten. Studien weisen nach, dass sportliche Betätigung Selbstbestätigung vermittelt. Sport und Bewegung wirken außerdem stressmindernd und konzentrationsfördernd. Sie verbessern das Selbstwertgefühl.

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Wie wichtig und beliebt sind Selbsthilfegruppen?

Für viele Familien erweisen sich regionale oder online erreichbare Selbsthilfegruppen als die Adresse, wo sie sich erstmals vorbehaltlos angenommen und verstanden fühlen. Ihre alltäglichen Probleme sind nicht mehr außergewöhnlich, sondern Teil einer Community Gleichgesinnter und gleichermaßen Betroffener.

Selbstwertgefühl steigern

Das Gefühl, ein Außenseiter zu sein, schwindet. Es wird durch Unterstützung und Hilfestellungen abgemildert und durch zunehmendes Selbstwertgefühl abgelöst. Man ist nicht mehr allein mit seinem ADHS-Chaos. Gleichgesinnte zu treffen, verändert das Leben der betroffenen Familie.

ADHS Deutschland

Beim Selbsthilfeverband für ADHS-betroffene Menschen „ADHS-Deutschland“ wurden zahlreiche Informationen rund um das ADHS-Thema zusammengestellt. Vom Basiswissen über ADHS reicht die Palette bis zum Thema Ausbildungschancen und -möglichkeiten für die Betroffenen. Auch Zugang zu einer Online-Selbsthilfegruppe ist hier gegeben.

Für Kinder und Jugendliche bieten sich auch die nachfolgenden Onlineadressen an:

Um als Erwachsener einen schnellen Zugriff zu allen in Deutschland existierenden Selbsthilfegruppe zu bekommen, sollte diese Webseite aufgeschlagen werden. Wenn Bedarf an Kommunikation und Erfahrungsaustausch besteht, findet sich hier eine gute Adresse.

Beliebte Selbsthilfegruppen

Geboten sind heute eine Vielzahl von ADHS Selbsthilfegruppen – sowohl im Internet als auch als regionale SHG. Zu beachten ist, dass sich hier zwar ähnlich betroffene Menschen zusammengetan haben. Aber jede Gruppe hat ihren individuellen Charakter. Dieser ist durch ihr Führungsteam und das Selbstverständnis der Forumsbetreiber begründet. Es kann also sein, dass Sie sich in einer ADHS Selbsthilfegruppe in Ihrer Region nicht wirklich wohl fühlen.

Gruppengröße

Wechseln Sie einfach in eine andere SHG, auch wenn die Treffen dann in größerer Entfernung stattfinden. Meist ist nach dem Kennenlernen auch ein Online-Erfahrungsaustausch möglich. Viele ADHS Selbsthilfegruppen betreiben eigene Online-Foren und Chatgroups oder haben eine Facebook-Seite. Manche Foren sind teils nur für Mitglieder zugänglich, andere sind öffentlich.

Hilfe bei der Suche

Möchten Sie eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Region ausfindig machen, können Sie dies auf der Webseite des ADHS-Deutschland tun. Auf dieser Unterseite sehen Sie rechts ein blaues Feld, in dem Sie nach der Eingabe Ihrer Postleitzahl alle Gruppen in Ihrer Region ausfindig machen können.

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Drei Beispielgruppen

Die nachfolgenden drei ADHS Selbsthilfegruppen werden als Beispiel für gut geführte und beliebte SHGs vorgestellt.

1. ADHS-Netz Hannover und Region

Die Hannoveraner ADHS Selbsthilfegruppe ist unter diesem Link erreichbar. Das regionale Kompetenznetzwerk besteht aus Ärzten, Pädagogen, Psychologen und Therapeuten. Diese sind interdisziplinär miteinander verbunden.

Die Hannoveraner ADHS-SHD möchte die Versorgung von Menschen mit ADHS verbessern. Die angesprochene Klientel sind Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern bzw. erwachsene ADHS-Betroffene und deren Bezugspersonen im Raum Hannover. Neben umfassenden Informationen zum Störungsbild finden sich Information über Diagnoseverfahren, Therapiemöglichkeiten oder Hilfsmöglichkeiten in der Region.

2. ADHS Info-Gruppe Erwachsene Hamburg-Mitte

Die ADHS Erwachsenen Gruppe Hamburg-Mitte trifft sich jeweils an jedem dritten Dienstag im Monat. Es existieren weitere ADHS-Gruppen im Hamburger Raum. Die Info-Gruppe richtet sich an Erwachsene, die selbst betroffen sind oder Teil einer Familie, in der ein ADHS-Kind lebt. Die Gruppe entstammt dem Umfeld von ADHS-Deutschland e.V.

3. AD(H)S Deutschland e.V. – Regionalgruppe Pankow

Diese Gruppe besteht aus selbst ADHS-betroffenen Erwachsenen sowie aus Eltern von ADHS-Kindern. Sie bietet kostenlose Treffen, die an jedem 3. Mittwoch eines Monats um 20 Uhr stattfinden. Nur in den Monaten Juli und Dezember finden keine Treffen statt. Alles, was ADHS betrifft und das Leben erschwert, wird thematisiert.

Der gemeinsame Erfahrungsaustausch unterliegt der Verschwiegenheit. Humor und Kreativität zeichnen diese Gruppe ebenso aus wie ein individueller Umgang mit den unterschiedlichen Ausprägungen der Erkrankung.