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ADHS wird häufiger und früher diagnostiziert als ein Ordnungszwang. Beide Erkrankungen hängen zusammen und bedeuten für Betroffene einen hohen Leidensdruck. Auch das Umfeld kann nur schwer mit den besonderen Verhaltensweisen umgehen, vor allem mit der niedrigen Frustrationsgrenze.

Doch wie entsteht solch ein Zwang, wie sind die Zusammenhänge zu verstehen und wie wichtig ist eine saubere Umgebung für Betroffene? Kann eine Reinigungsfirma Zürich, München oder Wien dabei helfen oder wie lässt sich auf gesunde Weise Ordnung halten? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Definition und Merkmale von ADHS

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist eine psychische Erkrankung. Sie kann bereits im Kindesalter auftreten und sich auf den Alltag lebenslang auswirken. Diese Merkmale sind typisch für Patienten mit alltäglichen Auswirkungen:

Merkmale

Ein Hauptsymptom der Erkrankung ist ein überdurchschnittlich hoher Bewegungsdrang (Hyperaktivität). Daher rührt auch die Krankheitsbeschreibung im Volksmund: »Zappelphilipp-Syndrom«. Gleichzeitig können sich betroffene Kinder und Erwachsene nur schwer konzentrieren (Unaufmerksamkeit). In ihrem Handeln gehen sie oft unüberlegt und spontan vor (Impulsivität).

Die drei Hauptsymptome bedingen eine schwierige Anpassungsfähigkeit im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld. Lernen in der Schule und Leistung im Beruf fallen schwer oder erfolgen eher sporadisch als stringent. Gleichzeitig können aufgrund der ständigen inneren Unruhe Stresssymptome auftreten. Diese führen langfristig zu körperliche Beschwerden, die unbehandelt chronisch verlaufen können.

Auswirkungen im Alltag

Kinder mit der Erkrankung sind schlecht angepasst und fast immer die Störenfriede in der Schule. Ihre Unaufmerksamkeit macht Lernen zur Herausforderung. Innerhalb der Familie ist die Stimmung konfliktgeprägt. Impulsive Reaktionen sind kaum vorhersehbar. Durch die eigentliche Einsicht in das nicht angepasste Verhalten leiden betroffene Kinder unter den eigenen Gefühlen. Zusätzlichen Druck erfahren sie von einem wenig verständigen Umfeld.

Erwachsene mit der Erkrankung fallen weniger auf. Eventuell haben sie sich Grundverhalten bereits angeeignet, dass sie zumindest im Beruf ihre Leistung akzeptabel erbringen lässt. Privat und beruflich liegt die Frustrationstoleranz deutlich niedrig. Konflikte, ein strukturierter Alltag oder das beständige Führen von Beziehungen fallen Betroffenen schwer.

Definition und Merkmale von Ordnungszwang

Ordnungszwang ist eine krankhafte Zwangshandlung, klassifiziert als psychische Erkrankung im ICD-10. Als Ordnungszwang Ursache wird häufig ein Zusammenhang mit dem Zappelphilipp-Syndrom medizinisch diagnostiziert. Es gibt dabei das drängende Bedürfnis nach Symmetrie und Ordnung bis ins kleinste Detail. Die Merkmale des zeitaufwändigen und oft quälenden Ordnungszwangs beeinträchtigen auch viele Bereiche im Alltag Betroffener:

Merkmale eines Ordnungszwangs

Im Unterschied zum Ordnungswahn ist der Ordnungszwang für Betroffene extrem unangenehm. Sie sind gezwungen, in jedwedem Umfeld penible Symmetrie herzustellen. Bücherrücken müssen gleich lang sein, Stühle exakt gleich ausgerichtet, die Servietten millimetergenau gefaltet sein. Jede Abweichung führt zu Stress, der die Konzentration bei der Arbeit oder ausgeglichene Gefühle im Privatleben völlig aufhebt.

Krankhaft ist die Ordnungszwang Ursache nach ICD-10, wenn die Symptome für mindestens zwei Wochen ununterbrochen empfunden werden. Dabei löst das Ordnen keine Befriedigung und das Erreichen der erzwungenen Symmetrie keine Zufriedenheit aus. Die Betroffenen finden sich immer und immer wieder dem unangenehmen, weil als krankraft erkannten Zwang unterworfen. Ebenso erworben, wie die Ordnungszwang Ursache ist, können auch therapeutische Bewältigungsstrategien erarbeitet werden.

Auswirkungen im Alltag

Menschen unter Ordnungszwang fühlen sich nahezu nirgends wohl. Zu Hause verbringen sie mehr Zeit mit zwanghaftem Räumen als mit den eigentlich alltäglichen Erledigungen. Im Beruf sind sie Pedanten, die jedoch nur schwer oder gar nicht zum Ziel kommen. Denn die Ordnung prüfen, ist ein Teil des Zwangs und in einem leistungsbetonten Umfeld eine echte Erfolgsbremse.

So lange nicht alles an seinem Platz ist, drängt das tiefste Innerste dazu, es zu richten. In einem vollkommenen Umfeld jedoch überfällt Betroffene eine tiefe, unbestimmbare Unruhe, weil ihr gesunder Geist weiß, dass es keine Vollkommenheit gibt. In diesem Kreislauf ist rationales Denken in alle Richtungen stark eingeschränkt.

Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen

Oft wird die Diagnose Hyperaktivität und Konzentrationsstörung nicht mit anderen psychischen Störungen in Zusammenhang gebracht. Deshalb leiden viele Patienten Jahre bis Jahrzehnte unter einem begleitenden Ordnungszwang. Dabei führt vor allem psychischer Leidensdruck von innen und Leistungsanspruch von außen zu einer Verstärkung beider Symptome:

Symptome und Verhaltensweisen beider Erkrankungen

Eines der Symptome bei der Hyperaktivitäts-/Konzentrationsstörung ist Chaos im ganzen Leben. Es gelingt den Betroffenen weder privat noch beruflich, das Leben in Ordnung zu halten. Dabei sind sie sich der Nachteile ihres Nicht-Handelns bewusst. Ordnungszwang ist ein drängender Versuch, der chaotischen Zerstreutheit entgegenzuwirken. Da aber die Haupterkrankung dies nicht zulässt, jagen Betroffene mit einer Störung der anderen davon.

Gleiche Verhaltensweisen sind beispielsweise ein hoher Leidensdruck durch eine niedrige Frustationsgrenze. Ein Eselsohr im Buch kann schon einen Wutanfall auslösen, ein verpatzter Termin zu minutenlangen Heulkrämpfen führen. Emotional wandeln Patienten ständig zwischen Bemühungen und Selbsteinsicht, dazu im ständigen Bewusstsein des Unverständnisses durch das private und berufliche Umfeld.

Neurobiologische Zusammenhänge

Neurobiologische Zusammenhänge sind beim angeborenen Zappelphilipp-Syndrom in einer Dysfunktion des Stirnhirns zu finden. Untersuchungen der Hirnaktivitäten zeigen ein kleineres Volumen des Kleinhirns und eine gestörte Funktion des Belohnungszentrums. Auffällig ist das Striatum funktionell und strukturell. Der Hippocampus (Koordinator des Langzeitgedächtnisses) ist in seiner Kontrollfunktion beeinträchtigt. ADHS ist stets angeboren, nur in seltenen Fällen psychosomatisch erworben oder verstärkt.

Bei einem Ordnungszwang gibt es eine Dysbalance zwischen limbischem System, Basalgagnlien und Frontalhirn. Es liegt ein Hypermetabolismus unter anderem im orbitofrontalen Kortex vor. Die Neurotransmittersysteme sind gestört, Informationsfilterung findet in den Basalgagnien nur reduziert statt. Während die Hyperaktivitäts-/Konzentrationsstörung in allen Fällen als angeboren diagnostiziert wird, entwickelt sich der Ordnungszwang einschließlich der Beeinträchtigung einzelner Hirnareale erst allmählich, oft erst im späten Jugendalter oder Erwachsenenalter.

Studien und Forschungsergebnisse

Studien zum Zappelphilipp-Syndrom in deutscher Sprache beschäftigen sich mit dem Krankheitsbild bei Kindern, Jugendlichen (Heranwachsenden/Adoleszenten) und Erwachsenen, mit der Entwicklung der Symptomatik im Lebenslauf sowie den alltäglichen Problemen im Alltag. Aus dem Jahr 2008 stammt beispielsweise eine Publikation des Springer Medizin Verlags über »alters- und geschlechtsspezifische Besonderheiten der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.« Mit der Symptomatik über eine ganze Lebensspanne beschäftigt sich der Beitrag über eine Studie der Universität Bremen (Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation) aus 2011 in der Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie.

Eine aussagekräftige Studie zu Ordnungszwang bei Erwachsenen führte 2015 die Universität Heidelberg durch. Allerdings wurden darin mehrere Zwangsstörungeen nach Symptomen und Auswirkungen im Alltag empirisch beleuchtet. Für eine Breitenauswertung wurden neben der Studienarbeit mit Probanten andere Studien von epirischer Evidenz herangezogen. Sie zeigten einhellig, dass Personen mit Ordnungszwang Defizite sowohl im verbalen als auch nonverbalen Gedächtnis aufweisen.

Praktische Implikationen und Behandlungsmöglichkeiten

Je früher eine Hyperaktivitäts-/Konzentrationsstörung sicher diagnostiziert wird, desto besser kann es über die Lebensspanne Betroffener behandelt werden. Das Gleiche gilt für einen Ordnungszwang. In der Alltagspraxis ist die Dunkelziffer Betroffener hoch.

Diejenigen mit unerkannter Hyperaktivität und Konzentrationsstörung akzeptieren ihren Zustand als charakterliche Besonderheit, diejenigen mit Ordnungszwang sogar als vom Umfeld hochgradig akzeptiert. Dennoch beeinträchtigen beide Erkrankungen die Lebensqualität und sollten deshalb ärztlich erkannt und behandelt werden:

Diagnose und Abgrenzung beider Störungen

Zur Diagnose wird eine Anamniese durchgeführt. Bei Kindern werden die Eltern im Beisein des Kindes sowie das Kind allein befragt, bei Erwachsenen die betroffene Person und auf Wunsch Angehörige mit Alltagserfahrung zu den Symptomen.

Da psychische und physische Veränderugen sowohl bei jeder Störung für sich als auch untereinander zusammenhängen, gehören körperliche Untersuchungen wie Blutwertanalyse, EKG und Schilddrüsenuntersuchungen zur Diagnostik dazu. Eine Abgrenzung der Störungen findet oft erst statt, wenn bei einem Patienten die Symptome die Lebensqualität stark einschränken.

Therapiemöglichkeiten und Interventionen

Therapieansätze bei klar diagnostiziertem Ordnungszwang mit oder ohne begleitendem Zappelphilipp-Syndrom müssen individuell mit dem behandelnden Arzt gefunden werden. Medizin gegen das Zappelphilipp-Syndrom kann die neurobiologischen Dysfunktionen lindern. Nichtmedizinische Ansätze zielen auf Erleichterung im täglichen Leben ab. Bewährt haben sich dafür ambulante Therapien, Alltagstraining und stationäre Therapien. In jedem Fall geht es darum, den Leidensdruck für Betroffene und die Probleme für das Umfeld zu reduzieren. Die Eigentherapie nach erlernten Strategien obliegt der Achtsamkeit jedes Patienten.

Erleichternde Interventionen können durch die Wahl einer für die Besonderheiten der Kinder geeigneten KiTa und Schule vorgenommen werden. Eltern lernen, mit ihren erkrankten Kindern umzugehen, modern mit den Verhaltensmethoden der positiven Verstärkung normalen Verhaltens und angemessener Konsequenzen bei Fehlverhalten. Im Jugendalter bekommen Betroffene ein Selbstinstruktionstraining, welches im Erfolgsfall die therapeutische Unterstützung der Eltern erleichtert. Für Erwachsene bieten sich ähnliche Einzeltherapien an.

Bewältigungsstrategien im Alltag – Selbsthilfe für Betroffene

Betroffene einer Hyperaktivität und Konzentrationsstörung können im sozialen Kompetenztraining Strategien zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Zusammenlebens erfahren. Bei dieser Störung und dem oft begleitenden Ordnungszwang nimmt auch das strategische Erhöhen der Frustrationstoleranz viel Leidensdruck. Therapie einzeln und in Gruppen wirkt dem begleitenden und verstärkenden Minderwertigkeitsgefühl entgegen.

Zu den möglichen Bewältigungsstrategien im Alltag bei Ordnungszwang kann die Tätigkeit bei einer Reinigungsfirma Zürich hilfreich sein. Hier ist Herstellen und Aufrechterhalten eines ordentlichen Umfelds kein Hemmnis, sondern erwünscht und für die Personen eine Erleichterung in den Alltagszwängen. Die wichtigste Einsicht erhalten Betroffene durch die klare Diagnostizierung.

Fazit

ADHS ist eine überwiegend erbliche Erkrankung, Ordnungszwang häufig eine begleitende Zwangsstörung. In beiden Fällen bestimmen unangepasste, übertriebene und hemmende Handlungen den Alltag, mit der Folge einer stark eingeschränkten Lebensqualität. Je früher die eine, andere oder kombinierte Diagnose gestellt wird, desto besser können sich Betroffene und Umfeld mit den Besonderheiten vertraut machen und Bewältigungsstrategien erarbeiten.